Flugprospektion IG-Heimatforschung Rheinland-Pfalz



Am 9. September 2020 machten Ralph-Ingo Stumpf und  Erik Wieman von der IG Heimatforschung Rheinland-Pfalz wieder eine Flugprospektion über die Südpfalz. Ab Flugplatz Mannheim wurden zehn Absturzstellen aus dem Zweiten Weltkrieg  angeflogen und von oben fotografisch und videotechnisch dokumentiert. Diesmal war auch eine Reporterin der Rheinpfalz mit dabei. 



Ein- bis zweimal pro Jahr macht die IG Heimatforschung eine Flugprospektion über die Pfalz, wobei verstärkt Absturzstellen aus dem Zweiten Weltkrieg angeflogen und Bodenstörungen aus größerer Höhe dokumentiert werden. Je nach Jahreszeit, Höhe und Blickwinkel kann man von oben anhand von Bewuchsmerkmalen oft den Verlauf eines Absturzes genauer verfolgen, die Flugrichtung sowie Primär- und  Sekundär-Trümmerstellen besser ausmachen und die Ausdehnung möglicher Fundstellen bestimmen. 



Pilot Ralph-Ingo bzw. „Ingo“ Stumpf ist ehemaliger Luftwaffenoffizier der Deutschen Bundeswehr. Er fliegt seit 1977 und hat die Verfügung über ein eigenes Flugzeug, um seine Fähigkeiten ständig up to date zu halten. Erik und Ingo sind bereits seit über zehn Jahren befreundet, nachdem sie sich bei einem militärischen Tauchwettbewerb in Österreich kennengelernt hatten.



Ingo Stumpf stellt regelmäßig den Archäologen des Reiss Engelhorn Museums und der IG Heimatforschung Rheinland-Pfalz ehrenamtlich sein Flugzeug und fliegerisches Können für Luftbildprospektionen zur Verfügung. So konnten schon viele archäologische Stätten wie römische Villen, Flugzeugabsturzstellen, etc. von oben entdeckt und dokumentiert werden.




„Nachdem wir am 9. September 2020 um 14:30 Uhr ab Flugplatz Mannheim losgeflogen waren, wurde zunächst die Absturzstelle von Dakota KG653 am Nackterhof bei Neuleiningen angeflogen. Hier stürzte in September 1944 ein alliertes Transportflugzeug mit 23 Insassen ab, wobei alle ums Leben kamen. Nachdem die Stelle dokumentiert wurde, flogen wir die nächstgelegene Absturzstelle von Halifax NP711 bei Leistadt an. 



Insgesamt flogen wir zehn Stellen zwischen Neuleiningen und Mechtersheim an, die bereits im Vorfeld im GPS eingespeichert waren, mit teils sehr interessanten Ergebnisse. Eine Stunde und sieben Minuten später landeten wir wieder sicher auf dem Flugplatz in Mannheim. Die Sicht war den ganzen Flug  über sehr gut gewesen, und es konnten wieder wichtige Erkenntnisse gesammelt werden, die zur Zeit ausgewertet werden“.

Erik Wieman


"Die Rheinpfalz" v. 16.09.2020. Zeitzeugen werden im Artikel aufgerufen sich bei uns zu melden.



Waldsee/Pfalz